Marketingbudget: Rauf statt runter!

Kommunizieren heißt „in Verbindung stehen“! Warum fällt dies Unternehmen oder uns im Allgemeinen so schwer?

Unsere Maschinen haben wir ausgezeichnet miteinander kombiniert. Es ist egal, ob es sich um einen PC, ein Auto, ein Smartdevice, ein Atomkraftwerk, einen Supertanker, eine Waschmaschine oder einen Satelliten handelt. Bei Maschinen ist es ebenso wenig entscheidend, ob sie in Korea, Russland, Österreich oder Finnland hergestellt wurden. Sie alle sprechen im Prinzip die gleiche Sprache: 0 und 1.

Damit wir, die Menschen, die Maschinen verstehen und ihnen sagen können, was sie für uns erledigen sollen, leisten wir uns wahre Heerscharen an IT-Profis. Die Systemadministratoren sind quasi die Kinderbetreuer unserer elektronischen Arbeitskollegen. Für jede Firma, für jede Unternehmung ist es ganz alltäglich, einen gewissen Prozentsatz des Budgets für IT einzuplanen. Regelmäßig wird dieser Prozentsatz aufgestockt. Klar, der Betrieb muss laufen! Trotzdem sind in sehr vielen Firmen Fehler in der Produktion, Schwankungen im Vertrieb, Pannen, Missgeschicke, Fehlmeldungen sowie zwischenmenschlicher Streit an der Tagesordnung. Warum?

Unsere Sprache ist wesentlich komplexer als ein mathematischer Code, der aus zwei Komponenten besteht. Null und Eins bedeuten lediglich “an” und “aus”. Strom fließt oder Strom fließt nicht. Sprache ist viel mehr. Sprache ist die Kunst, Dinge zu beschreiben. Sprache ist Gefühl. Sprache sind Gesten und sie ist lebendig wie wir. Sie kann Brücken bauen und Menschen verbinden! Doch oft reißt Sprache Brücken ein.

Haben Sie sich vielleicht irgendwann gewundert, wie vielschichtig Sprache ist? Wir haben Landessprachen wie norwegisch, bulgarisch, arabisch und deutsch. In diesen Sprachen gibt es Fachsprachen. Ein Mathematiker redet anders als ein Soziologe. Er artikuliert sich wiederum anders als ein Tischler. Haben Sie neulich Ihren Arzt verstanden?! Hinzu kommt der Aspekt des Dialekts. Ein Wiener drückt sich anders aus als ein Vorarlberger und ein Bayer spricht anders als ein Berliner.
Das Chaos wird perfekt, wenn ein Fachmann in seinem Dialekt mit einem Experten eines anderen Fachgebiets spricht, der ebenfalls nur seine Mundart benutzt: Ein Ingenieur aus Kärnten unterhält sich mit einem Kunstsachverständigen aus der Oberlausitz – Habe die Ehre! Wir wundern uns dann über Fehler?

Unternehmen kürzen Marketingbudgets. Kleinere Betriebe betrachten Kommunikation meistens als „überflüssige Werbung“. Selbst in Marketingabteilungen wird Kommunikation, Werbung, Reklame und Marketing (Absatzwirtschaft) in einen Topf geworfen. Im Einklang mit dem Controlling wird nach Messbarkeit der Kommunikation geschrien. Null und Eins sind messbar. Das stimmt. Nur, wie soll Kommunikation gemessen werden, wenn es bereits an dem Elementaren – der Sprache – scheitert?

Die Bedeutung von Kommunikation wird in unserer komplexen Welt noch weiter steigen. Das ist Fakt! Dazu werden Experten benötigt, die sich mit Kommunikation auskennen, die sie verstehen und Kommunikation leben. Fachkräfte, die wissen, wie man vereint und Sprache für alle verständlich macht. Jeder versteht, dass man einen Praktikanten im Spital keine Operation durchführen lässt. Warum kann demzufolge ein Facharbeiter für Frästechnik nach einer sozialverträglichen Umstrukturierung im Unternehmen im Marketing arbeiten?

Statt einen weiteren Systemadministrator zur Wartung der Maschinen einzustellen, sollten sich die Verantwortlichen Gedanken um die Kommunikation “das eine Brücke bauen” zwischen Chef, Mitarbeiter, Lieferant „Kunde Inland“ und „Kunde Ausland“ machen!

Die ausgereifteste Kommunikationsform ist die Sprache der Piloten: „Verstanden, check? Verstanden check! Check over and out!“